Aktionstag gegen Rechts

18.04.2013
Zahlreiche Aktionen gegen Rechts im Kyffhäuserkreis im Rahmen des bundesweiten Aktionstages "Wir für Demokratie – Tag und Nacht für Toleranz“

 

Mit mehr als 800 Aktionen wurde beim bundesweiten Aktionstag "Wir für Demokratie - Tag und Nacht für Toleranz" am 16. April ein eindrucksvolles Zeichen für Toleranz und gesellschaftliche Vielfalt und gegen Rechtsextremismus gesetzt. Der Aktionstag wurde initiiert vom  Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gemeinsam mit dem Bundesministerium des Innern (BMI) und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS). Parallel zu einer zentralen Veranstaltung in Berlin fanden in vielen Städten und Landkreisen zahlreiche Aktionen statt. Auch Akteure des Bündnis´ gegen Rechts im Kyffhäuserkreis und Mitarbeiter/innen  der Jugendarbeit, insbesondere die Bereichsjugendpfleger/innen haben am Dienstag ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus gesetzt. In sechs Einrichtungen wurde der Aktionstag mit vielfältigen Veranstaltungen umgesetzt:

 

Auf dem Bolzplatz im Hasenholz in Sondershausen fand ein Fußballturnier unter dem Motto "Kicken gegen Vorurteile" statt, zu dem vier Mannschaften antraten. In lockerer Atmosphäre, mit Musik und Gegrilltem, wurde ein fröhlicher und fairer Sportwettkampf ausgetragen. Anschließend wurde in der Skaterhalle ein Film zum Thema Toleranz vorgeführt.

 

Über 70 Gäste konnte das Domizil in Bad Frankenhausen zu seiner Veranstaltung begrüßen. In Rahmen einer Podiumsdiskussion berichtete ein Aussteiger der rechten Szene über seine Erlebnisse und seinem langen Weg aus den „braunen Netzen“, den er mithilfe von EXIT- Deutschland schaffte. EXIT Deutschland ist eine Initiative aus Berlin, die Menschen hilft, die mit dem Rechtsextremismus brechen und sich ein neues Leben aufbauen wollen. Hierzu war ein Mitarbeiter vor Ort, der die Diskussionsrunde moderierte. Auch der Bundestagsabgeordnete Johannes Selle ist der Einladung nach Bad Frankenhausen gefolgt und stellte sich den Fragen der meist jugendlichen Gäste. Der Fernsehsender ARTE zeichnete die Veranstaltung auf, die Anfang Mai im Fernsehen ausgestrahlt werden soll.

 

Der Jugendclub Ebeleben lud Schülerinnen und Schüler der örtlichen Regelschule zu einer Filmvorführung ein. Auch der Bürgermeister Uwe Vogt nahm an der Veranstaltung teil. Hier wurde der Film „Leroy“ gezeigt, der auf satirische Weise die Problematik des Rechtsextremismus behandelt. Die Thematik des Films wurde im Anschluss mit einem Medienpädagogen aufgearbeitet. 

 

In den Räumlichkeiten des Freizeitzentrums in Artern fand eine Gesprächsrunde mit Zeitzeugen statt, die über ihre schlimmen Erfahrungen während der Zeit des 2. Weltkriegs, der Zeit des Nationalsozialismus sowie der Nachkriegszeit berichteten. Als weitere Gesprächspartner für die Veranstaltung konnten Frau Zimmer, Geschäftsfrau und Vorsitzende der CDU in Artern, der Bürgermeister Herr Koenen (Die Linke), Herr Giehl, Rentner aus Artern und Herr Wohlland, Geschäftsmann aus Artern gewonnen werden.

 

Das Mehrgenerationenhaus Rossleben eröffnete seine Veranstaltung „Lernen aus der Geschichte“ mit dem satirischen Theaterstück „2 x 2= Schulze“ von Ephraim Kishon. Die Satire spielt auf den Eichmann-Prozess 1961 in Jerusalem an. Adolf Eichmann war verantwortlich für die Judendeportationen in die Massenvernichtungslager. Nach der Theateraufführung lasen die NSU- Ausschussvorsitzende und Thüringer Landtagsabgeordnete Dorothea Marx (SPD), Cornelia Naumann als Vertreterin des Bündnis´ gegen Rechts sowie Gudrun Adelbert aus Roßleben aus Büchern zum Thema Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit vor. Zwei Zeitzeuginnen, die die NS-Zeit miterlebten und heute in Roßleben leben, waren der Einladung zur Veranstaltung gefolgt. Sie erzählten im Rahmen einer Gesprächsrunde, die der Aufführung und Lesung folgte, von ihren Erlebnissen und mahnten, dass so etwas wie in der NS-Zeit nie wieder in Deutschland passieren dürfte. Bestimmt hat die Gesprächsrunde die aktuelle Debatte um den NSU und die heutigen rechten Netzwerke, aber auch der Rechtsextremismus in der Mitte unserer Gesellschaft.

 

In den Räumlichkeiten des Jugendhauses in Greußen wurde ein Improvisationstheaterstück zum Thema „Toleranz untereinander“ aufgeführt. Bereits einige Tage vorher hatte man Interessierte ins Jugendhaus Greußen eingeladen, um an dem thematischen Theater-Workshop teilzunehmen. Die Ergebnisse wurden dann am 16. April präsentiert. Zu dieser Veranstaltung konnten zahlreiche Zuschauer, unter anderem auch der Bürgermeister der Stadt Greußen, begrüßt werden. Das Thema des Theaterstücks wurde nach Aufführung gemeinsam diskutiert.

 

Die Veranstaltungen zum Aktionstag, die erfreulicher Weise alle gut besucht waren und auf sehr positive Resonanz stießen, wurden im Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

 

Weitere Informationen zu den einzelnen Veranstaltung bzw. zum Bundesprogramm erhalten Sie bei Sabrina Krause, Lokale Koordinierungsstelle LAP, c/o Kreisjugendring Kyffhäuserkreis e.V., Ferdinand-Schlufter-Straße 48 in Sondershausen, telefonisch erreichbar unter: 03632 782637. 

 

Bild zur Meldung: Aktionstag gegen Rechts